Weitere Bezeichnungen für Kernspintomografie sind Magnetresonanz Tomographie (MRT) bzw. aus dem Englischen die Abkürzung MRI
Dieses Verfahren hat die Diagnostik und das Verständnis über die Krankheitsprozesse im Huf und der distalen Gliedmaße revolutioniert. MRT liefert Sequenzen von Schnittbildern sowohl der Weichteil- als auch der Knochenstrukturen. Zur Erzeugung der Bilder werden keine Röntgenstrahlen verwendet. Der Kernspintomograf misst den “Kernspin” von Molekülen, wozu ein sehr hohes Magnetfeld nötig ist. Die Untersuchung kann nur in einem vollkommen strahlungsabgeschlossenen Raum erfolgen.
Mit keinem anderen Untersuchungsverfahren kann man ein so breites Spektrum an Geweben untersuchen. Es kann den Flüssigkeitsgehalt von sämtlichen Geweben darstellen und liefert dadurch die meisten diagnostischen Informationen aller Untersuchungsverfahren. Vom Knochen über Knorpel und Sehnen bis hin zu reinen Flüssigkeitsansammlungen sind alle Strukturen diagnostisch beurteilbar. Mit verschiedenen Einstellungen des Gerätes (T1, T2) können verschiedene Gewebe in ihrer Darstellung unterschiedlich gewichtet werden.
MRT kann in Vollnarkose in Vollnarkose oder unter Sedierung am stehenden Pferd durchgeführt werden und ist in beiden Fällen relativ teuer. Die Auflösung des Gerätes, das die Untersuchung im Stehen erlaubt, ist zwar geringer als bei den herkömmlichen humanmedizinischen Geräten, die Untersuchung im Stehen hat sich aber weitgehend durchgesetzt. Die folgenden Bilder aufgenommen von einem Gerät, das die Untersuchung im Stehen erlaubt, zeigt, dass man mit dieser Technik sehr gut arbeiten kann.
MRT Abbildung eines gesunden Hufes im Längsschnitt.
1 Hufbein (a Knochenschale, b Spongiosa), 2 Kronbein, 3 Strahlbein, 4 Gelenkknorpel des Hufgelenkes, a tiefe Beugesehne, b hintere Aussackung des Hufgelenkes, c Hufrollenschleimbeutel, d unteres Strahlbeinband, e Strecksehne, f vordere Aussackung des Hufgelenkes
Beispiele
Dies ist ein Beispiel für einen Längsriss der tiefen Beugesehne, der wohl öfters vorkommt.
Beispiel für Hufrollensyndrom mit hochgradiger Hufgelenksentzündung, knöchernen Strahlbeinveränderungen und Schäden am Weichteilgewebe des Hufrollenkomplexes
Eindeutiger Nachweis des Einbruchs der Gleitfläche des Strahlbeines durch MRT
Beispiel für unklare Röntgenbefunde aber massiven Befunden im MRT
Nachweis eines Schadens der tiefen Beugesehne
Beispiel für einen Fall in dem weder Röntgen noch Ultraschall einen im MRT sichtbaren Schaden im Weichteilanteil des Strahlbeinkomplexes darstellen konnte
Die auf dieser Seite dargestellten MRT und Röntgenbilder wurden freundlicher weise von der Pferdeklinik Burg Müggenhausen zur Verfügung gestellt.
|